Hitzige Diskussionen und Politik auf Augenhöhe

Mia Ostendarp aus Stadtlohn nahm am Jugendlandtag NRW teil

Stadtlohn. Wie läuft das eigentlich ab im Landtag? Verstehen sich die Parteimitglieder untereinander oder kann es im Plenarsaal auch mal lauter werden? Das durfte Mia Ostendarp aus Stadtlohn hautnah erleben. Sie waren eine von über 190 Jugendlichen, die drei Tage lang die „echten“ Abgeordneten im Jugendlandtag NRW in Düsseldorf vertraten.

Jedes Jahr haben politikinteressierte Schülerinnen und Schüler zwischen 16 und 20 Jahren die Möglichkeit, in die Rollen der Abgeordneten des Düsseldorfer Landtags zu schlüpfen. Mia Ostendarp durfte Mitte November die heimische Landtagsabgeordnete Heike Wermer (CDU) vertreten. In einem anschließenden Austausch berichtete die Schülerin von den aufregenden, aber auch anstrengenden Tagen.

Wie im echten Landtag stand für die Jugendlichen von Freitag bis Sonntag viel auf dem Programm: Nach einem Demokratie-Training wurden die Ausschüsse ausgelost – für Mia ging es in die Ausschüsse „Umwelt“ und „Verkehr“. In den anschließenden Fraktions- und Ausschusssitzungen wurde unter anderem über das Deutschlandticket diskutiert. Die Grünen sprachen sich dabei für das kostenlose Bahnticket aus – die CDU war dagegen. „Wir hatten gute Argumente – unter anderem die fehlenden Kapazitäten für Bus- und Bahnfahrten und die finanziellen Aspekte – aber wir haben gegen eine Wand geredet, das war ziemlich anstrengend“, erklärte Mia.

Das Highlight war zuletzt die dreistündige Plenarsitzung im großen Plenarsaal, den viele nur aus den Medien kannten. An die dortige Rede eines Jugendlandtags-AfD-Abgeordneten zum Thema „Jugendkriminalität“ erinnert sich Mia besonders: „Er klang ziemlich drastisch und sprach von „Remigration“ und „Abschiebung“ – einige Jugendliche haben daraufhin aus Protest den Plenarsaal verlassen, es gab eine hitzige Diskussion.“ Alles in allem lief das Wochenende aber sehr harmonisch und respektvoll ab. Die Jugendlichen haben sich untereinander gut verstanden und Mia hat auch heute noch Kontakt zu ihren Fraktionsmitgliedern. „Wir planen gerade ein Comeback, weil wir alle so viel Spaß hatten.“

Die drei Tage im Landtag waren für Mia sehr eindrucksvoll. Bisher hatte sie kaum Berührungspunkte zur Politik – nach dem Jugendlandtag fand sie sowohl den Weg in die Schüler- als auch in die Junge Union und engagiert sich seitdem politisch. „Der Jugendlandtag war eine tolle Erfahrung und sozusagen der Startschuss für mein politisches Engagement. Ich freue mich auf die anstehenden Veranstaltungen und bin gespannt, was noch so kommt“, resümiert Mia. Im kommenden Jahr kann die 17-jährige sich außerdem vorstellen, im Helferteam den Jugendlandtag zu unterstützen.

Auch Heike Wermer blickt positiv auf das Jugendlandtag-Wochenende zurück: „Der Jugendlandtag NRW bietet eine tolle Möglichkeit für junge politikinteressierte Erwachsene hautnah in die Landespolitik zu schnuppern. Sie erleben, dass die eigene Stimme etwas bewegen kann, sie können aktiv mitgestalten und mitreden. Ich freue mich, dass der Jugendlandtag Mias politisches Engagement geweckt hat.“