Sprach-Kitas erhalten
Ahaus – Die heimische Landtagsabgeordnete Heike Wermer besuchte die Kindertagesstätte Regenbogenland in Ahaus. Vor über 30 Jahren als Betriebskindergarten der Berufsbildungsstätte Westmünsterland (BBS) gegründet, steht die Kita heute als Regeleinrichtung allen Kindern aus dem Einzugsgebiert der Stadt Ahaus zur Verfügung.
Von einigen Umzügen geprägt, ist die Kindertagesstätte Regenbogenland an den heutigen Standort Zum Riddebrocks Busch in die direkte Nähe der Trägergesellschaft BBS angesiedelt. Wie schnell sich die Bedarfe ändern, hat die Leiterin Kristina Witte der heimischen Landtagsabgeordneten beim Rundgang durch die Einrichtung erläutert. Bereits in der Bauphase des heutigen Gebäudes wurde die Notwendigkeit einer Erweiterung im Obergeschoß für eine dritte Gruppe festgestellt. Wenige Jahre später wird neben weiterem Platz auch dringend Personal benötigt. Über jede Bewerbung zu einer ausgeschriebenen Stelle sei man derzeit froh.
Nach dem Rundgang durch die drei Kitagruppen und die verschiedenen Funktionsräume blieb Zeit für den inhaltlichen Austausch. Gemeinsam mit der Einrichtungsleiterin Kristina Witte, der Fachbereichsleiterin der Trägergesellschaft BBS Claudia Klinker und der Sprachfachkraft Alwine Frenker-Hackfort, sprach Heike Wermer insbesondere über das Thema Sprach-Kitas. Dem Besuch war bereits ein schriftlicher Austausch zu diesem Thema vorausgegangen, den Wermer zum Anlass für diesen Besuch genommen hatte. Obwohl die Ampel-Koalition in Berlin im eigenen Koalitionsvertrag festgehalten hatte, das „Programm Sprach-Kitas weiterentwickeln und verstetigen“ zu wollen, kam in diesem Sommer das unerwartete Aus für die Förderung. Zwar sollen die inhaltlichen Ansätze in das Gute-Kita-Gesetz übernommen werden, doch wann das verabschiedet wird, ist fraglich. Die fördergebundenen Arbeitsverträge laufen nun aus und die Einrichtungen vor Ort fordern Planungssicherheit.
Die Landtagsabgeordnete Heike Wermer dazu: „Wir erleben leider immer wieder, dass der Bund Projekte anschiebt, sich dann aber aus der Finanzierung zurückzieht und die Bundesländer in die Pflicht nehmen will. Aktuellstes Beispiel sind die Entlastungspakete zur Energiekrise. Bei den Sprach-Kitas ist es fatal, dass der Bund hier so kurzfristig agiert. Ich bin mir sicher, dass angesichts des Fachkräftemangels niemand auf der Straße stehen wird. Wir brauchen aber nun eine schnelle Übergangslösung, die der Bund mitfinanziert, damit die erfolgreichen Strukturen des 2016 gestarteten Projekts nicht verfallen müssen. Sprache ist eine zentrale Schlüsselqualifikation für das gesamte Leben. Da sie sich am leichtesten im Kindesalter erwerben lässt, stellt die Sprachförderung unabhängig von Projekten und Fördergeldern einen zentralen Baustein in der pädagogischen Arbeit einer jeden Kindertageseinrichtung dar.“